Von Komarno nach Ankersee Pilismarot (22.07.2015)
Schon morgens ist es brüllend warm, und wir werden gegen halb 8 vom Geräusch eines Abbruchhammers geweckt. Was uns gestern noch wie ein pittoreskes Industriestilleben erschien, ist heute eine normale Werft, in der Schiffsteile zerlegt werden. Egal, wir sind sowieso in Aufbruchstimmung. Den Stadtbummel lassen wir sausen, wir geben uns kurzfristig Hitzefrei und gehen nur in den Supermarkt zum Auffüllen unserer Vorräte. Auf dem Rückweg begegnen uns die Bootsleute von der gestrigen Schleuse, die dabei sind, mit Kanistern Sprit zu bunkern. Sie kommen aus Regensburg und wollen wie wir bis nach Istanbul, allerdings ganz anders als wir, so richtig minimalistisch mit Schlauchboot plus Anhänger-toll!
Unser Weg zurück aufs Boot ist mit einer unfreiwilligen Kletterpartie verbunden, denn der elektronische Türöffner des Hafens wollte nicht so recht. So sind wir mitsamt unseren Einkäufen über den Zaun geklettert.
Die eigentliche Fahrt verläuft dann recht unspektakulär, wir erleben viel Natur, fahren an Esztergom mit seinem majestätisch thronendem Dom vorbei, bis wir unseren traumhaften Ankersee bei Pilismarot erreichen. Nun sind wir komplett in Ungarn und haben die slowakische Staatsgrenze hinter uns gelassen.
Es ist unser erstes Mal, dass wir mit der Kerry-Blue ankern, und es klappt hervorragend. Immer wieder baden wir und genießen den schönen Ausblick auf die ungarischen Hügel. So lassen sich auch 37 Grad gut aushalten, wenn auch unser Hygrometer aufgrund der heißen Temperaturen sich aus der Halterung verabschiedet hat.