Von Apatin nach Backa- Palanka (03.08.2015)
Am Abend kommen die Misses-Hippie-Jungs mit einem Abschieds-Bier vorbei, das Floß ist an Land verstaut, nun geht es auf dem Landweg weiter durch Serbien.
Nachts gibt es etwas Gewitter, allerdings nicht so heftig wie angesagt, und morgens früh brechen wir auf Richtung Novi Sad mit dem groben Ziel Backa-Palanka, was eine Strecke über 100km bedeutet.
Auf der Strecke gibt es in Serbien nur Natur, während in Kroatien mehrere Orte an uns vorbeiziehen, auch Vukovar, das im Bürgerkrieg in den 90-er Jahren schwer zerstört wurde und dessen Kriegswunden bis heute auch vom Wasser aus noch zu sehen sind. Eine Kirche, die damals komplett zerstört wurde, ist in moderner Form eines Schwans wiederaufgebaut worden. An Land gehen dürfen wir nicht, dafür hätten wir zuvor in Serbien ausklarieren und in Kroatien einklarieren müssen, ein bürokratischer Akt, den wir uns im Vorfeld erspart haben.
Unser Versuch, auf dem Bukin-Arm zu ankern, schlägt fehl mangels Wassertiefe, und in der Nähe des Fahrwassers ist die Strömung noch zu stark, so dass wir weiterfahren. Der erste Wasserrestaurantsteg liegt völlig auf dem Trockenen, der sogenannte Stadtanleger entpuppt sich als Ruine, so biegen wir in den Hafenarm hinter der Brücke ein, dort soll am Ende ein tolles Fischrestaurant mit Stegen und Ankermöglichkeit liegen.
Das Fischrestaurant ist ein völlig schräges Gebäude (siehe Foto), nix los, die Ministege sind mit Fischerkähnen belegt, aber zum Ankern ist genug Platz, super.
Es dauert keine Stunde, und ein junger Serbe kommt mit einem Fischerkahn zum Abkassieren vorbei:20€ fürs Ankern ohne Wasser, ohne Strom, das ist schon ein Ding. Aber wir machen keinen Ärger, da wir nicht nachprüfen können, ob er berechtigt ist oder nicht, und zum ersten Mal auf dieser Reise haben wir das Gefühl, abgezockt zu werden.
Der Abend verläuft ruhig, lauter Angler säumen das Ufer, keine Ahnung, ob die was fangen.