Von  Baja nach Apatin (30.07.2015)

 

Nach einer etwas unentspannten Nacht (was ist mit dem Motor? Kommen wir ohne Grundberührung aus dem Hafenbecken raus?) stellt sich am Morgen heraus, dass der Filter des Kühlwasserkreislaufs der Backbordmaschine komplett mit Schlick zugematscht ist, eine Folge der gestrigen Schlammwühlaktion. Also Filter ausbauen, saubermachen, einsetzen, kontrollieren und schließlich um 10:30 Uhr losfahren. Dank eines Hinweises eines einheimischen Motorradfahrers (links nix gut, rechts raus) passieren wir die Hafenausfahrt ohne Zwischenfälle und machen uns auf den Weg nach Mohacs. Eigentlich wollen wir heute keine Ochsentour machen, gemütlich in Mohacs anlegen, übernachten und am nächsten Tag erst ausklarieren und in Serbien einklarieren. Doch es kommt-wie so oft im Leben- anders als geplant. In Mohacs ist kein Liegeplatz am Steg Barka frei, also zurück zum Zollponton. Die netten Zöllner nennen uns einen städtischen Anlegesteg, an dem wir festmachen dürfen, also zurück. Der Steg erweist sich als untauglich für uns (viel zu klein und zu nah an den Ufersteinen, Strömung ohne Ende), also wieder zurück zum Zollponton. Der Zollbeamte Herr Farkas entwickelt mittlerweile Wiedersehensfreude, und wir beschließen nach all dem Hin und Her, doch heute aus Ungarn auszuklarieren und nach Serbien einzureisen. Eine Stunde später sind die Formalitäten in Ungarn erledigt, und wir brechen auf gen Serbien, erreichen den serbischen Ponton Bezdan zum Einklarieren gegen 16 Uhr, und Behördengang Nr.2 nimmt seinen Lauf. Das Hafenbüro hat den Charme einer 50er-Jahre-Behördenstube, alles läuft sehr nett und gemütlich, der Kapitän darf auf einem alten fetten Sessel Platz nehmen, auf dem schon Generationen von Bootsleuten vor ihm gesessen haben, währenddessen bleibt die Bootsfrau an Bord und unterhält sich mit einem serbischen Hafenmitarbeiter in einem Mischmasch von Deutsch, englisch und undefinierbar über Gott und die Welt, bis plötzlich ein selbstgebautes Tretboot-Floß um die Ecke biegt zum Einklarieren. 4 Jungs aus Ulm, die wir heute auf dem Weg überholt hatten. Sie sind seit 7 Wochen von Ulm aus unterwegs und haben es tatsächlich bis hierhin geschafft, ohne Motor. Da haben die serbischen Beamten natürlich geguckt, so was sehen auch die nicht alle Tage.

Unsere Formalitäten sind auf einmal schnell erledigt, und wir sind froh, als wir endlich abends um kurz vor 7 im Hafen von Apatin ankommen. Hier werden wir mindestens einen Ruhetag einlegen.


Kreuzerabteilung
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