Von Karlstadt nach Eibelstadt (09.05.2015)
Um 4:30 Uhr wurden wir durch das erste Berufsschiff geweckt. Uns wurden die 30 Zentimeter Wasser unter dem Kiel genommen und wir setzten leicht aber gut hörbar auf. Von da an war die Nacht für uns zu Ende und wir hofften, dass kein weiteres Berufsschiff kommen würde. Um 7:15 Uhr kam das nächste Berufsschiff und es war so wie beim ersten. Also beschlossen wir um 7:45 Uhr abzulegen, um aus der Falle zu kommen. Die Ausfahrt war sehr, sehr eng und kniffelig, das hatten wir am Abend beim Anlegen schon gesehen.
Leider hatten unsere Österreichischen Begleitfahrer vom Tag davor einige Zeit vor uns abgelegt, so dass wir nicht mehr mit diesem Boot zusammen die nächste Schleuse passieren konnten. Der Schleusenwärter war bei der nächsten Schleuse natürlich nicht begeistert, dass wir uns offensichtlich nicht abgesprochen hatten. Wir hatten allerdings gedacht, dass wir in diesem Hafen mindestens einen weiteren Tag verbringen würden.
Dann ging alles locker nach Plan, wir konnten alle Schleusen, teilweise sogar alleine, passieren. An diesem Tag hatten wir vier Schleusen, wobei nur die Schleuse Randersacker uns kurz hängen ließ.
Die Landschaft war weniger spektakulär als gestern. Eher weite Täler und Flussauen. Kurz vor Würzburg gab es heftigen Platzregen und Gewitter. Die Bootsfrau hatte schon den Ostfriesennerz für die Schleuse angelegt. Dann hatte der Wettergott doch ein Einsehen und wir konnten trocken schleusen.
Unser jetziger Liegeplatz im Hafen Lewandowski Eibelstadt, ein Hafen für ehemalige Dortmund- und jetzige Bayernfans, ist allererste Sahne. Das Anlegemanöver war allerdings passend zu diesem Tag etwas tricky. Der Hafenmeister wies uns zunächst eine Box an, um dann festzustellen, dass unser Schiff so lang ist, dass kein anderes mehr aus dem Hafen kommen kann. Also mussten wir auf engstem Raum die Kerry-Blue noch einmal verlegen. Jetzt haben wir für die nächsten Tage einen idealen Liegeplatz. Wir werden von Samstag bis mindestens Dienstag bleiben, da wir uns Eibelstadt und Würzburg in Ruhe ansehen wollen und wir meinen ganz alten Freund Winfried nach knapp 40 Jahren treffen werden. Wir hoffen, dass die Wassertiefe hier für uns ausreicht!