Von Poyraz nach Istanbul (17.09.2015)
Um 5:45 Uhr klingelt der Wecker, um 6:30 Uhr hebt sich der Anker und wir starten bei Sonnenaufgang den Bosporus entlang Richtung Istanbul. Die Kulisse ist einzigartig, ein ganz besonderes Erlebnis. Obwohl wir so früh unterwegs sind, ist schon ordentlich Betrieb auf dem Wasser, meist Fischerboote, aber auch große Frachtschiffe. Als wir das Goldene Horn von Istanbul erreichen, kommen noch zahlreiche Fähren dazu, die den Bosporus queren und das Wasser mächtig aufquirlen, und wir müssen ständig aufpassen, wer da gerade wieder angeschossen kommt. Aber die Kulisse ist gigantisch, und die Zeit vergeht wie im Flug. Aus dem Bosporus heraus müssen wir noch eine Weile das Marmarameer entlangfahren, bis wir dann um 9:40 Uhr die Ataköy-Marina erreichen und glücklich eine enge Parklücke zwischen zwei großen Yachten meistern. Prima, denken wir, mal eben die Formalitäten abhaken, und den Rest des Tages Istanbul in Angriff nehmen. Doch es kommt anders. Die Hafenformalitäten gehen noch sehr zügig, doch das Einklarieren mit Hilfe eines Agenten gestaltet sich zum Endlosdrama, das genau 9 h dauert, wobei wir zwischendurch noch mal unseren Liegeplatz verlassen müssen, um uns persönlich mit Schiff 2km entfernt am Polizeiponton zu zeigen, damit die Polizisten auch noch mal die Möglichkeit haben, uns und unser Boot zu überprüfen. Einen ganzen Tag haben wir so in der Warteschleife verdaddelt. Um 19 Uhr schließlich ist die Prozedur erledigt, wir sind um 350,- € ärmer und haben die Nase ziemlich voll. Istanbul sieht uns erst morgen.