Von Turnu-Severin nach km870 hinter Mihajlovac (14.08.2015)

 

Wir stehen heute um 8 Uhr auf, um am Vormittag all unsere Vorhaben in der Stadt zu erledigen, schließlich wollen wir heute noch ein ganzes Stück weiterfahren.

Beim Frühstück werden wir allerdings ausgebremst, denn unser Hafenmeister kommt mit einem weiteren Mann im Schlepp auf uns zu und erklärt, für die Übernachtung müssten wir ein 7-seitiges Formular ausfüllen, das dann in der Stadt kopiert wird und mit der Kopie müssten wir dann in ein bestimmtes Gebäude im Ort gehen und dort die ca. 20€ mit Visacard bezahlen, er sei in einer Stunde zurück. Na toll, wir beschließen, trotzdem die Rädchen zu satteln und erst mal unsere Besorgungen zu erledigen, denn wir sehen , dass der Typ mit unserem Formular erstmal seelenruhig sein Auto mit dem Schlauch abspritzt und hingebungsvoll putzt.

Nach einer Viertelstunde Schlaglochpiste durchs Hafengebiet sind wir in der Stadt, ziehen rumänische Lei aus dem Geldautomaten und haben erst im zweiten Café, das wir ansteuern, gutes Internet. So können wir endlich unsere Reiseberichte samt Fotos hochladen, Mails checken, Wasserstände abrufen und uns informieren, wie das mit dem Umrechnen der rumänischen Lei geht.

Dann geht es in die Markthalle: ein Geschrei, ein Getöse, Verkerhrschaos auf der Straße , und wir mittendrin und verstehen kein Wort. Beim ersten Marktstand fragen wir nach einer Knoblauchknolle und werden prompt  ignoriert, solch kleine Gebinde gehen hier gar nicht. Also ziehen wir mit 3 vollen Tüten Gemüse für ganz wenig Geld von dannen. Mit der Menge Knoblauch kommen wir sicherlich noch Monate aus. Die Frau am Hühnchenstand ist so nett und packt uns die Tüte voll.

Beim Melonenstand weigert sich der Kapitän, er ist bereits voll beladen.

Zurück auf dem Boot fragen wir den Hafenmeister nach dem kopierten Formular, denn so langsam wollen wir weiter. Daraufhin zieht er das vom Kapitän mühevoll ausgefüllte Originalformular aus der Hosentasche, zerreißt es vor unseren Augen und meint, passt schon, wir können fahren. Wir geben ihm ein Trinkgeld und machen uns auf den Weg.

Wieder brennt die Sonne auf uns nieder, zum Glück haben wir teilweise Sonnenschutz auf der Flybridge. Die Landschaft ist wieder flach, die Donau breit und nach gut 60km ankern wir in Sichtweite der Schleuse Djerdap2.



Kreuzerabteilung
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