Von Rhodos Marina nach Rhodos Lindos (16.08.2016)

 

Heute Morgen windet es nach wie vor stark aus Westen, auch die kommenden Tage soll es so bleiben, und so machen wir uns mit dem Gefühl auf den Weg: „Na ja, vielleicht wird das nichts mit dem Ankern, und wir müssen zurück.“ Aber eine halbe Stunde, nachdem wir aufgebrochen sind, lässt der Wind nach. Unsere Theorie, dass die Bergrücken den Westwind von uns abhalten, scheint aufzugehen. Jetzt reisen wir die Südostküste entlang mit dem Ziel Lindos, dem schmücken Örtchen samt Zitadelle und malerischer Ankerbucht, das wir schon aus unserem mehrere Jahre zurückliegenden Rhodos-Urlaub kennen und in bester Erinnerung haben. Nach 4h Fahrt sind wir da, und wir ergattern trotz Hochsaison problemlos einen sicheren und schönen Ankerplatz. Den schweißtreibenden Aufstieg zur Zitadelle sparen wir uns dieses Jahr, stattdessen baden wir in der Bucht und erfreuen uns an der Aussicht.

Abends machen wir uns schick, betreten unser Schlauchboot und paddeln zum Ort. Das Schlauchboot ziehen wir an den Strand, und dann gehen wir in unserem Lieblingsrestaurant essen.

Auch heute sind der Ausblick von der Dachterrasse - und das Essen sowieso- grandios, diesmal können wir sogar die Kerry-Blue sehen. So erfüllt sich ein lang gehegter Wunsch des Kapitäns, denn als wir das letzte Mal dort oben gesessen haben, sagte er: „Was wäre das toll, wenn wir das nächste Mal mit dem eigenen Boot herkommen könnten!“

Auch das Zurückpaddeln bei Dunkelheit klappt problemlos, bei fast Vollmond und angeschaltetem Ankerlicht können wir die Kerry-Blue gut sehen.

Von Rhodos Lindos nach Rhodos  Marina (17.08.2016)

 

Den ganzen Vormittag bleiben wir in der Bucht von Lindos und beobachten aus sicherer Entfernung, wie mit dem Eintreffen der Ausflugsboote der kleine Ort  zum Leben erwacht. Scharenweise laufen die Menschen durch die gestern Abend noch so leeren Altstadtgassen, und wir hören immer wieder die Esel schreien, die hier die lauffaulen Touristen den Berg hinauftragen sollen.

Mittags heben wir den Anker und fahren einen Teil der gestrigen Strecke zurück. Nach 2h ankern wir in der langgezogenen Bucht von Aphandou, in sicherer Entfernung vom Strand in 8m Wassertiefe und mit 40m Kette, da der Wind nun wieder aus Westen bläst. Hier wollen wir übernachten und morgen zurück zur Marina Rhodos, denn übermorgen muss die Bootsfrau mal wieder zum Geldverdienen nach Hause fliegen.

Doch aus dem Ankern in Aphandou wird nichts, denn der Wind wird nach 2 Stunden stärker und stärker, der Anker hält nicht mehr, und auf dem Meer bilden sich Schaumkronen. So brechen wir auf und merken schon während der Fahrt, dass dies die richtige Entscheidung war, denn der Wind nimmt stürmische Ausmaße an, und geschafft, aber heil kommen wir pünktlich zum Sonnenuntergang in der Marina Rhodos an. Auch die zugewiesene enge Mooringparklücke wird erfolgreich gemeistert.

Feierabend, essen, schlafen!

Rhodos Marina (18.08.2016)

 

Heute befreien wir die Kerry-Blue von der dicken Salzkruste der letzten 2 Wochen, unglaublich, was da an Brühe abfließt. Außerdem ist Einkaufen angesagt.

Den Rest des Tages verbringen wir relaxend auf  dem sauberen Deck.

 

In Rhodos Stadt (19.08.2016)

 

Morgens um 4:30 Uhr geht der Wecker. Die Bootsfrau fährt um 5 Uhr mit dem Taxi zum Flughafen. Der Rückflug nach Düsseldorf für eine kurze Arbeitsphase steht an.

Der Kapitän macht seine erste Altstadtrunde durch Rhodos Stadt. Die erste Tour bleibt dicht an den Häfen. Es sind sehr viele Touristen in den Gassen mit Souvenirläden unterwegs, etwas abseits ist man immer wieder ganz alleine. Ein schöner Kontrast.

In Rhodos Stadt (20. und 21.08.2016)

 

Das AIS-Gerät wird wieder ans Laufen gebracht. Die Bootsfrau hatte es durch eine ungenaue Anweisung des Kapitäns abgeschaltet. Das bedeutet allerdings viele Holzteile abzubauen, da das Gerät vor fremdem Zugriff versteckt eingebaut ist.

Flecken auf dem Teppich in der Pantry werden entfernt und es beginnt die Einarbeitung in das neu angeschaffte GPS-Gerät von Furuno (GPS-Navigator GP 33). Es wird noch ein Kabel bestellt, um das Gerät in das Bordnetzwerk einzubinden, und ein Relinghalter für die dazu gehörende GPS-Antenne. Beide sind leider nicht im Lieferumfang des Geräts enthalten.

 

In Rhodos Stadt (22.08.2016)

 

Heute geht es nach dem Kaffee auf einen ausgiebigen Stadtrundgang. Das Ziel: Die Altstadt abseits der Touristenströme. Sie ist sehr verwunschen und teilweise verfallen . Viele Häuser sind nicht mehr bewohnt oder auch nicht mehr bewohnbar. In den engen Gassen können keine Autos fahren, so findet man sich oftmals in einer Motorrollerausstellung wieder.

Der Rückweg führt am Stadion von Rhodos vorbei, in dem die Radrennfahrer trainieren. So noch nie gesehen.

In Rhodos Stadt (23.08.2016)

 

36 Grad und es bewegt sich kein Lüftchen. Also ein Bürotag mit ganz langsamen oder gar keinen Bewegungen. Zur Belohnung eine ausgiebige kalte Dusche am Abend und ein Paar Kaltgetränke.

 

In Rhodos Stadt (24.08.2016)

 

Angenehme Luftbewegung und 30 Grad. Sehr angenehme Voraussetzungen für eine längere Stadterkundung. Es geht nicht Richtung Altstadt, sondern durch einen Außenbezirk. An der Ausfallstraße nach Faliraki und Lindos soll sich ggf. ein Baumarkt befinden. Der Kapitän hat eine kleine Einkaufsliste für diese Männerdomäne dabei. Doch anstelle eines Baumarkts findet er immer wieder wunderschöne Gassen und verschiedene Agios Nikolai. Die breiteren Straßenzüge sind alleeartig mit blühenden Bäumen bestanden. Immer wieder gibt es auch sehr marode Gebäude.

In Rhodos Stadt (25.08.2016)

 

Durch schöne Alleen geht es in einen anderen Teil der Stadt. Neben eingezäunten Resten der helenistischen Befestigungsmauer stehen direkt die griechischen Plattenbauten. Neben liebevoll restaurierten traditionellen Bürgerhäusern stehen die heruntergekommenen Pendants. Ein Kontrastprogramm, wie bisher noch nicht gesehen.

Heute hat der Kapitän das erste baumarktähnliche Geschäft entdeckt. Es ist noch nicht so sortiert, wie er es sich gedacht hat (Einkauf noch verschoben).

Im Hafen ist es an diesem Tag sehr ruhig, es sind noch sehr viele Liegeplätze frei.

In Rhodos Stadt (26.08.2016)

 

Auf dem Weg zum nordwestlichen Teil der Stadt, also zunächst um die Altstadt herum, zeigt sich neben den vielen alten Kirchen die neue gotisch angehauchte Klosterkirche der Franziskanermönche. Leider ist sie verschlossen. Wie die Griechen mit einem anderen Teil der schon gestern gesehenen Befestigungsmauer umgehen, ist sehr ungewöhnlich. Dieses historische Zeugnis wird einfach in die Neubauten eingearbeitet. Sonst viele blühende Straßenzüge, in denen sich leider aber immer ein sehr freizügiger Umgang mit dem Müll offenbart. Der Müll darf oft wohl da liegen, wo er mag. –

Unweigerlich führt der Heimweg durch die Altstadt und über den Großmeisterpalast. Sofort taucht man in die Touristenmassen ein, die man aber ein wenig abseits der Souvenirstraßen völlig aus den Augen verliert. Wunderbar! –

 

In Rhodos Stadt (27.08.2016)

 

Heute geht es ruhig zu. Ruhiges Frühstück, Versuche über Openstreetmap und Openseamap Karten für unsere Internetseite zu erstellen, Einkauf und auf dem Weg liegende schöne Gebäude fotografiert. Ein herrlicher türkischer Segler ist im Hafen angekommen und der Kapitän hat eine Schule fotografiert. – Das hat nichts mit Entzugserscheinungen zu tun. Es gab schon viele Schulen am Wegesrand und sie machen eins ganz deutlich:

Bildung ist in Griechenland offensichtlich 

  1. Verschlusssache

  2. Eine Gefahr für die Öffentlichkeit

  3. Schwer von außen zu erreichen

  4. Wenn man drin ist, kommt man da wieder raus?

  5. Von innen hat man keinen Blick für die Außenwelt

Alle Schulen haben vergitterte Fenster, die zumeist so hoch angebracht sind, dass man von innen nicht einfach nach außen sehen kann. Die Eingangstüren sind aus Stahl und fast immer ohne Scheiben. Hat man Angst, dass jemand in die Schule einbricht oder hat man Angst, dass die Schüler nicht anders in der Schule gehalten werden können?

Bildungsgefängnisse? –

In Rhodos Stadt (27. und 28.08.2016)

 

Zwei ruhige Tage mit kleinen Ausflügen in die Stadt zum Einkaufen, ein wenig Büroarbeit, mehrere Telefonate und entspanntem Lesen.

 

In Rhodos Stadt (29.08.2016)

 

Es sollte ein ruhiger Tag werden. Doch als der Kapitän aus der Stadt zurückkommt, läuft kaum mehr Wasser aus den Wasserhähnen. Die Kontrollleuchte für die Trinkwasserpumpe zeigt aber an, dass diese läuft. Also beginnt die Fehlersuche. Der Fehler ist schnell gefunden: Der Zahnriemen, der die Pumpe antreibt, ist eingerissen und nicht mehr funktionstüchtig.

Jetzt beginnt die Suche nach einem Ersatzteil. Es gibt auf der Kerry-Blue eigentlich für alles ein Ersatzteil. Alle Kisten und Kartons werden durchsucht, die etwas mit Installation und Pumpen zu tun haben. Und tatsächlich im buchstäblich letzten Schächtelchen, der Kapitän war kurz vor der Resignation, findet sich ein neuer Zahnriemen. Der ist schnell installiert und die Wasserversorgung funktioniert wieder.

 

In Rhodos Stadt (30.08.2016)

 

Nach dem Frühstück geht es zum Autovermieter. Die Bootsfrau hat dem Kapitän eine kapitale Wanderung aus dem Wanderführer Rhodos eingescannt und zugemailt. Jetzt ist ein Auto für zwei Tage gemietet und der(n) Wanderung(en) steht nichts mehr im Wege.

Dann hat der Kapitän versucht im Nautic-shop einen neuen Zahnriemen zu bestellen. Dazu gibt es bisher noch keine genauere Information.

Einkaufen und lesen.

 

In Rhodos Stadt (31.08.2016)

 

Die Wandertour führt heute rund um Ladikio und die Anthony Quinn Bucht. Es geht nicht mit dem Fahrrad los, sondern mit dem Auto (ca. 15 Km).

Über einsame Straßen und Schotterwege beginnt der recht steile Anstieg zum Berg „Amos“ von dem man schon eine traumhafte Sicht auf die Ladikio Bucht und die Anthony Quinn Bucht hat. Der Abstieg über Stufen und Geröll führt zum Kloster „Moni Profitias Amos“. Es ist von Pfauen besetzt und liegt verwunschen am Berghang. Der Weg geht um den Berg herum an dem leider geschlossenen Astronomy-Kaffee vorbei  in die Anthony Quinn Bucht. Der Schauspieler hatte diese Bucht für seine überragende Leistung im Film Alexis Sorbas geschenkt bekommen, gab dieses Geschenk aber später an den griechischen Staat zurück. Nach zwölf einsamen Kilometern (auch der Grieche läuft nicht gerne) und vielen Höhenmetern sind die Strecke und der Kapitän geschafft.

 

In Rhodos Stadt 01.09.2016)

 

Um kurz nach sieben Uhr Kaffee. Dann Fahrt mit dem Auto nach Epta Piges (7 Quellen). Gegen neun Uhr startet meine Tour auf der Suche nach den Quellen. Es beginnt wieder mit Pfauen und anderem Federvieh, bevor sich die ersten Gumpen zeigen. Auf dem weiteren Weg durch das Gelände findet sich der Tunnel, durch den das Wasser der Quellen auf die andere Seite des Berges geleitet wird. Der Weg führt Richtung Archagelos, aber nicht wie gedacht um den Berg herum. Also geht es den Weg wieder zurück: Olivenbäume, so weit das Auge sehen kann; einzelne Obstbäume; Ziegen; Zisternen; dann die durchnummerierten Quellen direkt hinter der Taverne.

Es ist auf dem Parkplatz vor der Taverne inzwischen sehr belebt. Gegen zwölf Uhr ist die ganze Ruhe vorbei, die Touristen sind da. -

In Rhodos Stadt (02.09.2016)

 

Sehr früh am Morgen wird der Kapitän wach, weil es sehr stark stürmt und der gestern angekommene Segler seine Fender nicht richtig ausgebracht hat. Das ist aber schnell korrigiert und es kann weiter geschlafen werden. Der Mietwagen muss zurückgegeben und die Kaution wieder ausgelöst werden. Alles läuft problemlos. 

Den ganzen Tag über ist es weiterhin sehr stürmisch und der Kapitän kann seinen Muskelkater pflegen und in Ruhe lesen. Er hat von den letzten beiden Tagen noch 25 Km in den Beinen.

 

In Rhodos Stadt (03.09.2016)

 

Heute ist Waschtag. Alles geht nur mit Handwäsche, denn anders als in der Türkei gibt es keinen Waschservice, keine Laundry.

Dann werden alle Ölstände kontrolliert und alle Aggregate optisch gecheckt.

Einkaufen für das Wochenende und lessen.

 

In Rhodos Stadt (04.09.2016)

 

Heute ist die Tour fast 17 Km lang. Es geht zur Akropolis von Rhodos Stadt, das klingt beeindruckend und gewaltig. Leider haben erst gerade die Renovierungsarbeiten an den drei Säulen begonnen. Die Aussicht vom Monte Smith, auf dem die Akropolis liegt, ist einfach schön. Das Theater ist in Beton neu entstanden. - ? Dagegen ist das alte Stadion fast komplett erhalten.

Immer wieder beeindrucken die Blüten am Straßenrand und hinter der Altstadt am Mandraki-Hafen gibt es wunderschöne Gassen. Der Rückweg führt direkt am Hafen entlang.

In Rhodos Stadt (05.09.2016)

 

Die Bootsfrau wird mit Freude erwartet! - Es müssen letzte Reinigungsarbeiten durchgeführt werden.

Der Junggesellenhaushalt wird heute aufgelöst.

 

In Rhodos Stadt (06.09.2016)

 

Die Bootsfrau ist glücklich gelandet, und wir nutzen den heutigen Tag zum Ausruhen und für Vorbereitungen unserer Abreise morgen. Wir kaufen noch leckere Sachen ein, damit wir für die kommenden Ankertage gerüstet sind.

Kreuzerabteilung
Kreuzerabteilung


Besucherstatistik