In Kuşadasɪ (11.06.2016)
Ausflug nach Pamukkale
Heute steht ein besonderer Ausflug an: wir fahren morgens um halb 9 mit dem Pamukkale-Fernbus zu den Kalksinterterrassen von Pamukkale, ein Naturschauspiel, das so beeindruckend ist, dass wir die insgesamt 8 Stunden Busfahrt mit Umsteigerei in Denizli an diesem Tag gerne in Kauf nehmen. Pamukkale ist ein Bereich im Gebirge, der so aussieht wie verschneit oder eben wie mit weißer Baumwolle überzogen (Pamuk: türk. Baumwolle). In Wirklichkeit handelt es sich um Kalkablagerungen, die im Laufe der Zeit terrassenförmige Gebilde am Berg haben entstehen lassen und mittlerweile zum Weltnaturerbe zählen. Die Bilder sprechen für sich: einfach grandios.
Glücklich, aber völlig geschafft kehren wir abends nach Kuşadasɪ zurück.
In Kuşadasɪ (12.06.2016)
Ausflug nach Ephesus
Nach dem ereignisreichen gestrigen Tag wird erstmal ausgeschlafen. Und als der zweite Kaffee drin ist, sind wir bereit zu unserer nächsten Unternehmung: das antike Ephesus, das glücklicherweise längst nicht so weit entfernt liegt wie Pamukkale. Eine halbe Stunde mit dem Dolmuş, und wir sind da, denken wir. So springen wir – mittlerweile geübt im Fahren mit dem Dolmuş- ohne Warterei in einen dieser vorbeikommenden Minibusse, an dem neben anderen Namen auch Ephesus steht, vergewissern uns beim Fahrer („Ephesus?“ er nickt) und werden an sämtlichen am Hang liegenden Strände und Luxushotels vorbeigeführt. Endstation ist eine Sterne-Herberge namens Ephesus-Princess, und als das Missverständnis klar wird, lachen wir uns zusammen mit dem Busfahrer kaputt. Zum Glück steht ein anderer Minibus gegenüber mit dem Ziel Ephesus, unser Busfahrer schreit, der andere solle warten, und wir steigen in den richtigen Bus um. Super, geht doch! An der Einfahrtstraße 1km vor dem Eingang werden wir rausgelassen, und prompt stürzen sich zwei Taxifahrer auf uns, die lautstark behaupten, den langen Weg könnten wir unmöglich zu Fuß schaffen, wir wehren freundlich ab, und kurze Zeit später sind wir da: das Ausgrabungsgelände ist toll, wir versorgen uns wieder mit Audioguide und staunen über die Überreste dieser antiken Stadt. Besonders beeindruckt sind wir von dem 25000 Personen fassenden Theater, der wunderbaren Fassade der Celsusbibliothek und der Hafenstraße. Wir lesen nach, dass Maria und Joseph nach dem Tod Jesu hier gelebt haben. Es wird vermutet, dass Johannes sein Evangelium ebenfalls hier verfasst hat.
Der Rückweg geht wunderbar glatt, wir steigen in den richtigen Bus und genießen die Abendsonne auf unserem Boot.
In Kuşadasɪ (13. – 14.06.2016)
Weitere zwei Tage verbringen wir sicherheitshalber hier im geschützten Hafen, da ein stürmisches Tief mit Gewitter, Wind und hohen Wellen durchzieht. Wir erholen uns von den schönen, aber anstrengenden Ausflügen, die hinter uns liegen und gehen höchstens mal zum Einkaufen und Bummeln.
Überraschend geraten wir in einen Schülertriathlon, der mit großem Getöse ausgetragen wird, und bei dem Versuch, den großen Dienstagsmarkt zu besuchen, der etwas abgelegen jenseits der touristischen Zone liegen soll laut unserer Karte, geraten wir schnell in ein Stadtviertel, in dem sonst kein Fremder herumläuft: neue Wohnblocks neben alten Hütten, schöne Blumengärten neben vermüllten Brachen, und immer wieder Baustellen. Als wir an dem besagten Marktplatzort ankommen, ist nichts außer Baustelle und Häuserblocks zu sehen. Der Kapitän fragt auf Türkisch jemanden auf der Straße, der guckt uns an, sagt erstmal nichts, überlegt und fragt dann in astreinem Deutsch, ob wir aus Deutschland kämen. Da sind wir an einen Deutschtürken aus Köln geraten, der hier auf Besuch ist- sehr lustig! Der erklärt uns auch, dass es diesen Markt nicht mehr gibt, schade. So wandern wir zurück ins Zentrum, sind aber schnell genervt von dem touristischen Trubel und dem manchmal echt penetranten Angequatsche, ob man nicht etwas essen oder kaufen wolle. So geht es ab nach Hause mit dem kleinen Umweg über den Supermarkt, damit wir für die nächsten Tage außerhalb des städtischen Trubels gerüstet sind.