Ormos Kyriakis (27.08.2017)
Wir machen uns auf Richtung Korfu. Zunächst geht es den engen Kanal aus dem Ambrakischen Golf hinaus, und dann hangeln wir uns Richtung Norden immer an der Festlandsküste entlang, die zunächst flach, dann aber gebirgig wird und unter bewaldeten Felshängen kilometerweite Sandstrände hat. Wenn gerade keine Hotelkomplexe zu sehen sind, sieht das richtig idyllisch aus.
Nach gut vier Stunden Fahrt bei ruhiger See sind wir fast da, dann fängt es an zu stürmen, Schaumkronen auf dem Meer, Windböen, das volle Programm. Ormos Valtou bei Parga sollte unsere Anlaufstation sein, aber die Bucht steht voll im Wind, und die Wellen tosen hinein, außerdem zahlreiche Wassersportler, Paraglider und sonstige Flitzer. Das ist uns zuviel Getümmel, und wir steuern die Nachbarbucht Ormos Kyriakis an, die etwas geschützter erscheint. Auch hier ist Tourismus mit Wassersport, man hat einige Hotelklötze in die ansonsten traumhaft schöne Bucht gesetzt. Wir ankern mit Abstand zum Strand, aber der Anker hält nicht. Beim Kontrolltauchgang stellen wir fest, dass der Untergrund ein reiner Seegrasteppich ist. Vielleicht rutscht der Anker, wenn der Wind zu stark wird. Wir unternehmen einen weiteren Ankerversuch und investieren fast unsere gesamte Kettenlänge, also fast 70m, und diesmal klappt es. Der Wind dreht und wendet uns, aber der Anker hält.
Gegen Abend wird das Wetter friedlich, und wir können die Umgebung etwas mehr genießen. Neben den Hotelbereichen gibt es noch richtige Hippie-Strände, wo wild gezeltet wird, wo es Felsenhöhlen gibt und hohe bewaldete Berge. Wir spinnen ein bißchen herum, dass dies ein Schmugglerparadies ist, wo in den Höhlen die Ware versteckt werden kann, und das Verwunderlichste kommt abends: es ist dunkel, ein kleines Motorboot knattert in die Bucht, Suchscheinwerfer auf die Felsenhöhlen gerichtet, dann kommen Lichtzeichen von Land, und das Boot schiebt sich vorsichtig an Land. Bis zum Schlafengehen können wir nichts weiteres beobachten.
Aus diesem Stoff könnte man glatt einen Krimi machen.