Preveza (08.09.2017)
Wir aktualisieren die Wetterdaten und erfahren in der Prognose ein breites Regenband für Korfu und Umgebung, leider auch für die Bucht, die wir uns als nächsten Ankerplatz ausgeguckt hatten, also beschließen wir, direkt eine lange Siebeneinhalbstunden-Etappe nach Preveza zu starten. Da soll es zwar auch übermorgen regnen, aber lange nicht so viel wie auf Korfu.
So haben wir auf der Rückfahrt noch einen wunderschönen, trockenen, sonnigen Reisetag, die dunklen Wolken sehen wir zwar, aber wir fahren in entgegengesetzte Richtung.
Ohne Zwischenfälle erreichen wir am Spätnachmittag Preveza, wo wir dieses Mal ankern, da der Kühlschrank noch gut gefüllt ist. Wir essen draußen in der Abendsonne und ahnen noch nicht, was uns bevorsteht.
Dann werden wir nachts um kurz nach 12 Uhr wach, dicke Regenwolken prasseln aufs Boot, schnell alle Luken dicht machen, und dann geht das Inferno los, plötzlich stürmt ein lokales Gewitter los, und die Bucht verwandelt sich in kürzester Zeit in einen Hexenkessel. Der Wind stürmt und rüttelt am Gestänge unseres Sonnendaches, wir werden wie ein Spielzeugboot hin- und hergeschleudert, unzählige Blitze zucken, Wellen tosen, und wir können nichts machen außer abwarten und hoffen, dass der Anker hält.
Etwa 10 m neben uns schiebt sich ein Segelboot gefährlich nahe an uns vorbei, sein Anker hat sich gelöst, ein Horror.
Um halb drei beruhigt sich die Lage, es regnet „nur“ noch, und wir sind heilfroh, dass unser Anker samt wie immer großzügig bemessener Kette gehalten hat. Ein kurzer Kontrollgang nach oben bestätigt, dass auch das Bimini ohne Schaden geblieben ist.
Wieder mal ein lokales Gewitter, das in keiner Wettervorhersage angekündigt war, hoffentlich unser letztes.
Preveza (09.09.2017)
Die Luft hat sich merklich abgekühlt, 23 Grad und Regen kommen uns richtig herbstlich vor. Der Himmel ist grau verhangen, immer wieder regnet es, und wir bleiben einfach liegen. Lesen, schreiben, schlafen, versuchen zu entspannen.
Preveza (10.09.2017)
Das Wetter ist wieder sonnig, wir bleiben auf unserem Ankerplatz und fangen mit den Vorbereitungen fürs Winterlager an. Das Bimini wird abgebaut und verstaut, das Gestänge gelegt, und drinnen packen wir auch schon die Dinge weg, die wir in diesem Jahr nicht mehr brauchen.
Preveza (11.09.2017)
Wir fahren schräg hinüber in die Cleopatra-Marina, wo wir einen Platz reserviert hatten, denn morgen kommt das Boot aus dem Wasser. Die Wellen sind heute 1,9m hoch und schwappen über die äußeren Schwimmstege der Marina. Wenn wir das Boot verlassen, ziehen wir die Badelatschen an, denn es kann immer mal eine Welle kommen. Nun machen wir die Flybridge winterfest und rücken den Flecken auf dem Teakdeck zu Leibe. Eine Ladung Wäsche wird gewaschen, und schon ist der arbeitsreiche Tag vergangen. Zur Belohnung gehen wir in der Taverne abends gemütlich und lecker essen.
Preveza (12.09.2017)
Heute kommt das Schiff aus dem Wasser mit Hilfe des Travelliftes, der extrem verschmutzte Unterboden wird mit Hochdruck gereinigt. Weil die Arbeiter doppelt so lange gebraucht haben wie üblich, kostet das extra. Tja, was zwei Jahre türkisches und griechisches Meer so anrichten…
Dann wird das Boot auf einen Anhänger geladen und mit dem Traktor auf den endgültigen Hartplatzstandort gebracht, wo es fachmännisch aufgepallt wird. Wir haben sogar Wasser und Strom am Platz, so dass wir dem Boot noch eine Außenwäsche spendieren. Ein Wahnsinn, wieviel Dreck und Salz wir noch abwaschen können. Unsere „Stammtaverne“ von gestern hat Wi-Fi im Gegensatz zur Marina, wo das Internet schon wieder oder noch immer nicht funktioniert. Nach unseren Internetarbeiten essen wir wieder lecker, bevor es zum Schlafen aufs Boot geht.
Preveza (13.09.2017)
Die Abreisevorbereitungen gehen weiter: wir bestellen ein Taxi für morgen früh, machen die Formalitäten mit dem Werftbüro klar und nehmen Kontakt auf mit dem Technical Service, wo es uns dank der Auffassungsgabe einer sehr kompetenten Mitarbeiterin gelingt, unsere technischen Anliegen auf englisch verständlich zu machen.
Dann kleben wir die Lüftungsschlitze im Motorraum ab und nehmen den Kühlschrank vom Strom .
Jetzt geht es ans Koffer packen. Wir freuen uns auf zu Hause!